An Artist in Motion

One can take the easy way out and argue that Groebli's oeuvre represents a reaction to the academic thoughts and deeds that dominate Swiss photography in the name of Neue Sachlichkeit (New Objectivity).  But the essence of his work goes beyond resistance to the predominance of cool, objective realism.  Groebli's artistic interest testifies to a genuine, indefatigable drive.

The mentor of Neue Sachlichkeit in Switzerland was German-born Hans Finsler, responsible as of 1932 for establishing the first course in photography at the School of Art and Crafts in Zurich. After an apprentice with Theo Vonow in Zurich, Groebli submitted to Finsler's objective regime for only half a year. The rigor mortis of "precision aesthetics" was incompatible with his personality across the board.

His pictures are different, striking for their unusual framing and subjective, associative perspectives. After his guest performance at the academic lakeside school, he logically gravitated toward the film camera, motivated by the desire to master the work of a documentary cameraman.

René Groebli has always been an artist on the move. Movement is second nature to him, which explains why the development of his art does not follow a linear path and his works cannot be read as single iconic pictures. Groebli feels and works lyrically. He apprehends the medium of photography as a centrifugal force moving out from the centre - a centre that is dynamic, the primal form of creativity.

In 1946, 22 years old and still a student of Hans Finsler, he directs his camera at pedestrians hurrying across the Quaibrücke bridge in Zurich. The shot is blurred, anaesthetic according to the prevailing photographic canon; it shows contempt of the rules.

That same year Groebli photographs something that he would investigate and refine in untold variations in the years to come: the tension of time confined in space, the drive toward dynamics known as Modernism. Riding his bicycle freehand, Groebli, a go-getter from the word go, takes pictures of what lies before him: the future.

Like a cineaste he wants to understand the essence of movement and the energy that lies in what is new and untested. The picture, taken over the handlebars of his bicycle, presages the oeuvre to come. It prefigures the breakthrough that would launch his career three years later. In 1949 he self-published the picture essay Magie der Schiene (Magic of the Rails), a series of 67 photographs taken while riding a steam engine from Basel to Paris. It has gone down in history as a milestone of poetic photography in Switzerland.

Man kann es sich einfach machen und behauptet: In Groebli realisiert sich die Reaktion auf das akademische Denken und Handeln, das die Schweizer Fotografie im Namen der Neuen Sachlichkeit beherrscht. In Wahrheit liegt der Kern dieses Werks tiefer als in der Ablehnung der herrschenden Schule des objektiven, kühlen Realismus. Groeblis künstlerisches Interesse zeugt von einer genuinen Kraft.

Der Mentor der Neuen Sachlichkeit in der Schweiz war der in Deutschland geborene Hans Finsler, ab 1932 verantwortlich für den Aufbau der ersten Fotofachklasse an der Kunstgewerbeschule Zürich. Nach der Fotografenlehre bei Theo Vonow in Zürich unterzieht sich Groebli Finslers sachlichem Regime lediglich ein halbes Jahr lang. Die totenstarre «Präzisionsästhetik» widerspricht seiner Persönlichkeit in jeder Hinsicht.

Seine Bilder sind anders, sie fallen auf durch die Wahl ungewöhnlicher Ausschnitte und subjektiver, assoziativer Perspektiven. Nur folgerichtig führt ihn seine Entwicklung nach dem Gastspiel in der akademischen Sehschule hinter die Filmkamera. Der Fotograf will auch das Metier des Dokumentarfilm-Kameramanns beherrschen.

René Groebli ist seit seinen Anfängen ein Künstler in Bewegung, die Bewegung ist seine innere Natur. Auch deshalb vollzog sich die Entwicklung seiner Kunst nicht linear, und seine Aufnahmen sind nicht zu lesen als ikonische Einzelbilder. Groebli fühlt und arbeitet lyrisch. Er denkt das Medium Fotografie zentrifugal von der Mitte aus. Und diese Mitte ist Dynamik, die Urform von Kreativität.

1946, er ist 22 Jahre alt und Schüler bei Hans Finsler, hält er die Kamera auf hastende Passanten auf der Zürcher Quaibrücke. Die Aufnahme ist unscharf, unästhetisch nach den Regeln des herrschenden fotografischen Dogmas, sie ist ein Regelverstoss und eine Anmassung. Noch im selben Jahr fotografiert er, was er im Lauf der folgenden Jahre in zahllosen Variationen neu untersuchen und verfeinern wird: Die Spannung der Zeit gefangen im Raum. Den Drang zur Dynamik, die Moderne heisst. Groebli, ein Stürmer durch und durch, fotografiert freihändig auf dem Fahrrad die Strasse die vor ihm liegt: Zukunft.

Groebli will im Sinne eines Cineasten das Wesen von Bewegung verstehen und die Energie begreifen, die im Neuen liegt. Das Bild, aufgenommen über die Lenkstange seines Fahrrades, nimmt Entscheidendes vorweg. Es kündigt den Wurf an, der ihm drei Jahre später gelingen wird. 1949 realisiert er im Selbstverlag das Bildessay «Magie der Schiene». Die Serie umfasst 67 Bilder, entsteht während einer Dampfbahnfahrt von Basel nach Paris und gilt bis heute als Markstein der poetischen Fotografie wie auch der Schweizer Fotogeschichte.